Nach der aktuellen Anhörung in der Berliner
Kommission zur Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe hat der
Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan
Wenzel seine Kritik an der von der Bundesregierung geplanten
Verlängerung der Veränderungssperre für den Salzstock in Gorleben
erneuert.
„Wir lehnen eine isolierte Regelung zum Nachteil Gorlebens ab“, so Wenzel in Berlin. " Niedersachsen setzt sich für eine Gleichbehandlung ein." Wenn man den Begriff der "weißen Landkarte" ernst nehme, sei vordringlicher Auftrag der Bundesregierung, alle potentiell in Frage kommenden Standorte in Deutschland offen zu halten, so Wenzel weiter. Eine Veränderungssperre allein für Gorleben sei überflüssig und kontraproduktiv. Eine Offenhaltung dort sei ohnehin bereits im Standortauswahlgesetz festgelegt. Auch ein Offenhaltungsbetriebsplan sei erlassen. Zudem könnten konkurrierende Nutzungen, die nicht im öffentlichen Interesse stehen, nach Bergrecht ausgeschlossen werden.
Wenzel: "Weiteres dient
nicht der Sache und wäre Gift für den weiteren Verhandlungsprozess und
die Vertrauensbildung vor Ort.“ Der niedersächsische Umweltminister
erwartet, dass die Bundesregierung zeitnah konkrete
Vorschläge zur Umsetzung von Paragraph 13 des Standortauswahlgesetzes (Ermittlung in Frage kommender Standortregionen)
vorlegt, um eine Gleichbehandlung aller potentiellen Standorte zu
ermöglichen.
Der Minister betont die Gesprächsbereitschaft des Landes
und erwartet, dass nicht vorzeitig Fakten geschaffen
werden. Auch müsse die Atommüllkommission Zeit für eine Stellungnahme
haben.