London (pte) - Die Hexenjag auf Wikileaks geht weiter. Die britische Polizei hat den Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, verhaftet.
Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung Nötigung, sexuellen Belästigung und Geschlechtsverkehr ohne Kondom war von schwedischen Behörden ein internationaler Haftbefehl erlassen worden, der den 39-jährigen Australier nun hinter Gitter bringt. Zuvor hatte Assange noch politisches Asyl in der Schweiz erwogen.
Sein Anwalt, Mark Stephens, hatte den Haftbefehl als "politischen Trick" bezeichnet. Die Festnahme erfolgte nur wenige Tage nach der spektakulären Veröffentlichung teils geheimer und entsprechend brisanter Dokumente von internationalen politischen Behörden.
Cyberkrieg um Wikileaks
Nach der medienwirksamen Bekanntmachung erster vertraulicher Akten, die mitunter Einblick in die weltweiten diplomatischen Beziehungen der USA gewährten, waren Assange und Wikileaks unter massiven Druck geraten. Neben erfolgreichen Hacker-Angriffen auf die Webseite haben etwa die Zahlungsdienste PayPal und MasterCard den finanziellen Stecker gezogen und Wikileaks-Spendenkonten gesperrt. Die mit der Plattform sympathisierende Internetgemeinde hat unterdessen zum Gegenangriff aufgerufen. Aktivisten haben ihrerseits Attacken gestartet und die Website Hunderte Male "gespiegelt", um ihre Inhalte vor Angriffen zu schützen.
Der Verhaftung des Wikileaks-Gründers ging eine Vereinbarung mit der britischen Polizei für ein Treffen voraus. Laut Medienberichten hatten Assange und sein Anwalt einer Befragung zugestimmt, nachdem die Behörden in Großbritannien sie über ein schwedisches Auslieferungsbegehren informiert hatten. In dem ursprünglichen Haftbefehl war offenbar ein Fehler enthalten, wodurch eine Auslieferung bisher nicht möglich war. Nach Komplettierung des Antrags wurde Assange verhaftet.
Am Nachmittag entschied ein englischer Richter, daß Assange bis zum 14.12 in Haft bleiben soll. Der beantragten Freilassung auf Kaution wurde nicht statt gegeben. (guardian)
Wikileaks hat angekündigt auch ohne Assange die Veröffentlichung der "diplomatischen Depeschen" fortzusetzen. Mittlerweile gibt es mehrere hundert Websites auf denen die Daten von Wikileaks zu finden sind.
Foto: flickr.com/New Media Days/P. Erichsen
Diese Meldung wurde von pressetext.deutschland ausgedruckt und ist unter http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=101207019abrufbar. |
Wikileaks: Britische Polizei verhaftet Assange
Vorwurf der Vergewaltigung bringt Web-Enthüller hinter Gitter
Cyberkrieg um Wikileaks Nach der medienwirksamen Bekanntmachung erster vertraulicher Akten, die mitunter Einblick in die weltweiten diplomatischen Beziehungen der USA gewährten, waren Assange und Wikileaks unter massiven Druck geraten. Neben erfolgreichen Hacker-Angriffen auf die Webseite haben etwa die Zahlungsdienste PayPal und MasterCard den finanziellen Stecker gezogen und Wikileaks-Spendenkonten gesperrt. Die mit der Plattform sympathisierende Internetgemeinde hat unterdessen zum Gegenangriff aufgerufen. Aktivisten haben ihrerseits Attacken gestartet und die Website Hunderte Male "gespiegelt", um ihre Inhalte vor Angriffen zu schützen. Der Verhaftung des Wikileaks-Gründers ging eine Vereinbarung mit der britischen Polizei für ein Treffen voraus. Laut Medienberichten hatten Assange und sein Anwalt einer Befragung zugestimmt, nachdem die Behörden in Großbritannien sie über ein schwedisches Auslieferungsbegehren informiert hatten. In dem ursprünglichen Haftbefehl war offenbar ein Fehler enthalten, wodurch eine Auslieferung bisher nicht möglich war. Nach Komplettierung des Antrags wurde Assange verhaftet. Ein britisches Gericht wird nun über seine Auslieferung nach Schweden entscheiden. (Ende)
|