Thema: kino

Ab in die Wildnis: "Ein Picknick mit Bären"

Wen das Fernweh auf Abenteuertoruen treibt, sollte sich vorher den Versuch von zwei Oldies anschauen, den 3 500 km langen "Apalachian" Weg quer durch die USA zu Fuß zu überwinden.

Der bekannte Reiseschriftsteller Bill Bryson möchte sich nicht in ein langweiliges Rentnerleben verabschieden. Allen Warnungen seiner liebevollen Frau Cynthia und seiner Kinder zum Trotz will er sich ein letztes Mal in ein Abenteuer stürzen und zu Fuß den Appalachian Trail bezwingen, einen 3.500 Kilometer langen Wanderweg quer durch die USA.

Die Probleme beginnen allerdings bereits bei der Suche nach einem geeigneten Wanderpartner. Der einzige, der sich mit ihm auf die Reise machen möchte, ist ausgerechnet sein schon lang entfremdeter Schulfreund Steven Katz, ein ehemaliger Alkoholiker, der für das gewagte Vorhaben neben einer schlechten Kondition auch zu viele Kilos mitbringt.

Dennoch macht sich das ungleiche Gespann auf den Weg in die atemberaubende amerikanische Wildnis und findet hierbei nicht nur eine alte Freundschaft wieder sondern vor allem auch zu sich selbst.

KRITIK

welt.de: ... Das letzte Abenteuer. Das wirklich allerletzte ...  Mit diesen beiden Hauptdarstellern und den spektakulären Landschaftspanoramen, die sich dem Wanderer auf dem bieten, kann im Sinne heiterer Kinounterhaltung der Generation 60 plus nichts schief gehen. Es geht in Ken Kwapis' Film auch nichts wirklich schief. Aber ein bisschen seicht ist dieses Alters-Trail-Movie doch. Wirkliche Überraschungen hält es nicht bereit.

Routiniert werden die Slapstick-Potenziale genutzt, die im modernen Outdoor-Lifestyle liegen – wunderbar die Fachvorträge, die der Verkäufer über Rucksäcke und Zelte hält. Frisch ausstaffiert wie aus dem Katalog entstiegen beginnen die beiden alten Männer ihren langen Marsch, geraten nach wenigen hundert Metern schon in Atemnot und werden immer und immer wieder von jungen Leuten überholt. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.

sueddeutsche.de: ... Im Wanderwahn ... ( Trotzdem) ist "Picknick mit Bären" vergnüglich, auf eine Art, die nicht im Drehbuch steht: Als dürfe man zwei Stunden lang Mäuschen sein, während zwei ältere Herren ächzend vor sich hin wandern, die eben nicht Katz und Bryson heißen, sondern Nick Nolte und Robert Redford. Und in ihren Rucksäcken haben sie ihre ganzen Karrieren.

Diese beiden Figuren, die sie spielen - der Film-Bryson ist emeritierter Professor, der Loser Katz hat es nicht einmal zu einem Beruf gebracht, in dem er scheitern konnte - verschwinden irgendwie im Hintergrund. Sie reden über Frauen und übers Trinken und darüber, was es heißt, etwas geschafft zu haben, und es wirkt zumindest so, als klängen diese Gespräche ohne Drehbuch ungefähr genauso. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.

deutschlandradiokultur.de: ... Charmantes Roadmovie mit Nick Nolte und Robert Redford ... 

Schon auf dem ersten, endlos scheinenden Anstieg werden die Rucksäcke zu schwer und der Atem vor allem bei Stephen knapp, wobei der eine Hightech-Ausrüstung mit sich trägt, der Andere seine Wanderutensilien eher aus dem Fundus von Trappern entliehen hat.

Sie sind die komischen Alten auf dem Weg und das lassen sie die jungen Leute, denen sie begegnen, auch spüren. Ein Schneesturm, klapprige Doppelstockbetten, die natürlich einstürzen, ein unfreiwilliges Bad im reißenden Wildbach, die Bären, die man nur mit bärenstarken Gebrüll vertreiben kann; der Film ist eine Komödie, die von Slapstickmomenten und der augenzwinkernden Darstellungskunst zweier alter Hollywoodhaudegen lebt. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.

"Picknick mit Bären" läuft am 14. Dezember um 17.45 Uhr und um 20.15 Uhr im Filmpalast Salzwedel .

2015-12-12 ; von asb (autor),
in Sankt-Georg-Straße 137, 29410 Salzwedel, Deutschland

kino   film  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können