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Anna von Bernstorff erhält den Kantpreis

"Anna Gräfin von Bernstorff gehört seit drei Jahrzehnten zu den unbestechlichen Kämpfern gegen das Atommülllager Gorleben, dem Symbol einer Politik ohne Verantwortung, so die Stiftung in ihrer Begründung der Verleihung.

Durch die Weigerung, ein für die weitere Erkundung des Gorlebener Salzstockes erforderliches Grundstück zu verkaufen, und die Bereitschaft, sich anstelle eines gewaltigen Profits notfalls die Enteignung einzuhandeln, habe sie und ihre Familie - unter Berufung auf die Gemeinwohlverpflichtung von privatem Eigentum (GG, Art. 14) - ein besonderes Zeichen persönlicher Verantwortungsbereitschaft für die Gemeingüter unserer Gesellschaft gesetzt.

Gewürdigt und verstärkt werden soll mit dieser Preisträger-Entscheidung ein mutiges ethisch- zivilgesellschaftliches Engagement, das seine Entsprechung in einer zunehmenden Bedeutung von Bürgerbewegungen finde, wie wir sie derzeit nicht nur in Nordafrika, sondern auch im Inland erleben.

Diese könnten, so die Kant-Stiftung, auch in einer verkrusteten repräsentativen Demokratie mit mangelnder Bürgernähe zu einem notwendigen Korrektiv werden gegenüber Berufspolitiker-Routine, Lobbyismus und Bürokratie. Ganz wesentlich für einem solchen strukturverändernden Prozess sei dabei eine funktionierende Justiz, die den Bürgern dieser Welt Rückendeckung gebe bei der Inanspruchnahme rechtsstaatlicher Prinzipien, demokratischer Partizipation und universeller Menschenrechte (inklusive eines faireren Zugangs zu natürlichen und sozialen Gemeingütern); eine Justiz also, die sich nicht in den Dienst politischer Herrschaftsansprüche und Opportunitäten stellen lasse.

Verliehen wird der Preis am Samstag, dem 7. Mai, im Winterer-Foyer des Freiburger Theaters.


2011-05-06 ; von asb / Dirk Drazewski (autor),

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