Die Kirchengemeinde Hitzacker hat Ammar Obaid, einem syrischen Bürgerrechtler Kirchenasyl gewährt.
"Wir haben uns im Kirchenvorstand gründlich informiert und sind davon überzeugt, dass unser syrischer Gast an Leib und Seele bedroht ist", sagt Pastor Jens Rohlfing. Auf seiner Flucht vor dem IS in Syrien über die Türkei und Griechenland ist der 32 jährige in Ungarn unter unmenschlichen Bedingungen mehrere Monate interniert worden. Nun droht ihm die Abschiebung dorthin. Ähnlich wie Griechenland und Italien ist auch Ungarn mit der menschenwürdigen Aufnahme von Flüchtlingen offenbar überfordert. Nach Aussage vieler Betroffener kommt es dort zu schweren Menschenrechtsverletzungen.
Weil alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, braucht Ammar Obaid eine sichere Bleibe, bis die Behörden den Fall neu prüfen können. Die Zuständigkeit liegt in diesem Fall bei den Behörden in Bayern.
Unser Landkreis hat keine Möglichkeit, tätig zu werden. Dem Kirchenvorstand ist bewusst, sagt Rohlfing, dass nicht die Kirche sondern letztlich nur der Staat Asyl gewähren kann. Ein Kirchenasyl ist kein rechtsfreier Raum, sondern das letzte Mittel, um in einem besonderen Einzelfall einem Menschen zeitlich begrenzt Zuflucht zu gewähren.
Ein Unterstützerkreis kümmert sich um Ammar Obaid, der bis auf weiteres die kirchlichen Räume nicht verlassen darf. Für die Finanzierung des Unterhalts ist die Kirchengemeinde auf Spenden angewiesen. Im Video erzählt Ammar Obaid, warum er fliehen musste, er beschreibt seine Arbeit in einer Schule, denn er glaubt daran, dass Worte und Wissen die richtigen Waffen sind - nicht Krieg und Zerstörung.