"Am Ende ein Fest" verherrlicht nicht das Altern, sondern stellt
die Frage, ob Mensch Siechtum aushalten muss - und ob Andere beim Abgang
helfen dürfen. Gleichzeitig ist der israelisch-deutsche Spielfilm eine
grandiose schwarzhumorige Komödie.
Aus Israel kommen in letzter Zeit einige schwarze Komödien in
die Kinos. Erinnert sei nur an "Herbe Mischung", in dem schon ein Wecker
mit "Allah Akbah"-Weckton zur Stilllegung des Tel-Aviver Flughafens
führt.
Auch mit "Waltz mit Bashir" oder dem Blockbuster "Eis am Stiel" gelangen israelischen Produktionen internationale Erfolge.
Anders als die unzähligen Das-Altern-ist-so-schön-Filme greift "Am
Ende ein Fest" ein heikles Thema auf: Ob und wann dürfen Andere dahin
Siechenden beim Sterben helfen? Dabei wird dieses im wahrsten Sinne des
Wortes todernste Thema immer wieder durch schwarzen Humor gebrochen -
wodurch der israelische Film auch für die Kinobesucher zu einem Fest
wird.
Eine Gruppe von Senioren hat sich im Altersheim um den 72-jährigen Yehezkel, einen Tüftler und Erfinder, zusammengeschlossen: Sie wollen Max, einem schwerkranken Freund, helfen das Sterben zu erleichtern.
Zusammen mit einem pensionierten Tierarzt, der die Beruhigungsmittel besorgt, und einem ehemaligen Polizisten, der die Beweise verwischen soll, suchen sie nach dem besten Weg, um Max‘ Wunsch zu erfüllen. Da keiner sich tatsächlich dazu überwinden kann, Max zu töten, baut Yehezkel eine Maschine, mit der der Sterbende sich selbst töten kann.
Bald schon ist diese Maschine in aller Munde und Menschen aus ganz Jerusalem strömen zu dem Altersheim, um ihre Liebsten von ihren Leiden zu befreien. Anfangs noch zögernd, geben Yehezkel, seine Frau Levana und Dr. Daniel bald dem Andrang der Sterbewilligen nach und die eingeschworene Truppe macht sich auf, um letzte Wünsche zu erfüllen.
Währenddessen verschlechtert sich der Zustand von Levana, Yehezkels Frau, die an Alzheimer leidet, und bald muss Yehezkel selbst eine Entscheidung treffen.
"Einen der erfolgreichsten israelischen Filme der letzten Jahre hat das Regie-Duo Sharon Maymon und Tal Granit geschaffen, der mit großer Leichtigkeit Worte und Bilder für etwas findet, das sich so oft der Darstellung entzieht. Ihnen gelingt eine wunderbar schelmische Komödie
über das Abschiednehmen, die jedem das Herz erleichtern wird," so der Filmverleih Neue Visionen über den Film.
KRITIKEN
zeit.de: ... Vom Recht zu wählen wie es endet ... ... ist der Film nicht nur ein Plädoyer für die Freiheit bis in den Tod. Er zeigt auch, wie schwer es selbst Sterbehilfebefürwortern und Tötungsmaschinenbastlern fällt, Abschied zu nehmen, wenn es um die eigenen Lieblingsmenschen geht. Die Liebe muss dann nicht klein genug, sondern eher groß genug sein, um den anderen ziehen zu lassen. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
tagesspiegel.de: ... Wer früher stirbt ... „Leben heißt Leiden“, sagt ein buddhistisches Sprichwort. Und was hieße dann Sterben, das dem Leiden ein Ende macht? „Am Ende ein Fest“ wirbt um Verständnis für Sterbehilfe, verzichtet aber auf simple Antworten. Schließlich hat Stephen Hawking, sagt Levana, „das Universum mit nur einem beweglichen Finger beschrieben“. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
deutschlandradiokultur.de: ... Todessehnsucht und schwarzer Humor ... "Am Ende ein Fest" ist vor allem ein Fest für den Zuschauer. Denn der Balanceakt zwischen Ernsthaftigkeit, Unterhaltung und Nachdenklichkeit gelingt. Die Schauspieler, allen voran Ze'ev Revach als Hobbyerfinder Yehezkel, überzeugen. Und der Film bringt keine platte Botschaft für Sterbehilfe, sondern stellt einfach nur Fragen. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Am Ende ein Fest" läuft von Donnerstag, dem 28. Januar bis Sonntag, 31. Januar jeweils um 20.15 Uhr im Kino Platenlaase.