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Filmtipp: "Big Eyes" - auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch

In seinem neuesten Film beschäftig sich Tim Burton mit dem Kunst-Ehepaar Margaret und Walter Keanes, die in den 60er Jahren mit Bildern von Kindern mit riesigen Kulleraugen riesigen Erfolg hatten. "Big Eyes" erzählt jedoch nicht nur von Kunst, sondern auch von Emanzipation.

San Francisco in den 60er Jahren: Margaret (Amy Adams), geschieden und alleinerziehend, lernt bei einer Kunstausstellung Walter Keane (Christoph Waltz) kennen und lieben. Mit dem charmanten, eloquenten Mann erhofft sie sich endlich das schöne Leben, von dem sie bislang nur geträumt hat. Überzeugt vom künstlerischen Talent seiner Frau, versucht Walter ihre Bilder zu Geld zu machen. Nur leider will keine Galerie die Gemälde von Kindern mit großen, traurigen Augen ausstellen. Kurzerhand verkauft Walter die Bilder selbst und gibt sich als Urheber der „Big Eyes“ aus. Schon bald macht der brillante Geschäftsmann mit dem Verkauf von Postkarten, Postern und Drucken Millionen – zu tausenden finden die „Big Eyes“ ihren Weg in die Wohnzimmer Amerikas. Unter der führenden Hand von Walter hütet auch Margaret das Geheimnis, wer die Bilder erschaffen hat. Doch bald kann sie nicht länger mit der Lüge leben… 

Regisseur Tim Burton bringt mit seinem neuesten Film erneut einen Stoff auf die Leinwand, der sich mit schrägen Typen beschäftigt. Schon "Ed Wood" erzählte die Geschichte des posthum zum "schlechtesten Regisseurs aller Zeiten" ernannten Hollywood-Regisseurs Edward Davies  Wood jr. . Zusammen mit den Autoren Scott Alexander und Larry Karaszewski, mit denen er schon „Ed Wood” realisiert hat, zeichnet Burton das Bild eines faszinierenden Künstlerpaares und ihres außergewöhnlichen Kunstbetrugs. Gleichzeitig stellt "Big Eyes" aber auch die Frage danach, warum die riesigen, düster angehauchten Kulleraugen von Margaret Keane so einen großen Erfolg hatten.

Die Oscar-Nominierte Amy Adams erhielt für ihre Darstellung von Margaret Keane jüngst den Golden Globe. An der Seite von Oscar-Preisträger Christoph Waltz brilliert sie in diesem Drama.

Übrigens: die echte Margaret Keane lebt heute, knapp neunzigjährig, im Norden Kaliforniens und malt noch immer Bilder mit Kindergesichtern  

KRITI KEN

sueddeutsche.de: ... Zombies von der Westküste ... Die Frau malt, der Ehemann verkauft die Bilder teuer unter seinem Namen: Tim Burton erzählt in "Big Eyes" die wahre Geschichte eines Kunstdiebstahls. Und: Warum waren die Bilder von Menschen mit ängstlich großen Augen so gefragt?

faz.net: ... Diese Kunst braucht keine Theorie sondern Liebe ...  Tim Burton hat es in „Big Eyes“ mit vielen Motiven und Details zu tun, für die er schon in seinem bisherigen Werk eine Vorliebe hatte: Die Periode der amerikanischen konsumkulturellen Modernisierung, zu der übrigens auch das Tamtam um die Big-Eyes-Bilder selbst zählt, lässt sich in Kalifornien besonders gut nachvollziehen. So ist dieser Film nicht zuletzt ein Fest der Ausstattung (das gemeinsame Haus von Margaret und Walter!), der Kostüme und der zeitgenössischen Moden. 

stern.de: ... Christoph Waltz als Kunstbetrüger ... "Walter war echt durchgeknallt," erzählt die 88-jährige Margaret Keanes. "Er log so viele Jahre lang, dass er seine Lügen selber glaubte. Hätten wir sein Benehmen bei dem Prozess wahrheitsgetreu nachgestellt, dann hätte uns das niemand geglaubt." Keane muss es wissen: "Walter war noch seltsamer drauf, als der Film es rüberbringt". Wie gut, dass sich Burton beherrscht hat. "Big Eyes" ist eine packende Story mit reichlich Witz und Drama, ohne skurrile Überfrachtung.

"Big Eyes" läuft am Montag, dem 6. Juli um 17.45 Uhr und um 20.15 Uhr im Filmpalast Salzwedel.

Foto / studiocanal: Margaret Keanes musste sich das Recht an ihren eigenen Bildern zurück erkämpfen.


 



2015-07-03 ; von Angelika Blank (autor),
in Sankt-Georg-Straße 137, 29410 Salzwedel, Deutschland

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