Die Story von "Der Chor - Stimmen des Herzens" ist schnell erzählt: ein wilder, verlassener Junge wird durch die Musik verwandelt. Des Widerspenstigen Zähmung durch die Kraft der Musik sozusagen. Exzellente Chormusik und Starbesetzung sorgen zusätzlich für ein rührendes Kinoerlebnis. Der perfekte Film für die Adventszeit.
Zugegeben, das Strickmuster des Spielfilms von Dustin Hoffman ist schon seit Charles Dickens "Oliver Twist" bekannt: armer, verlassener Junge muss einige Widernisse durchleben, bevor er das Glück findet.
In "Der Chor - Stimmen des Herzens" passiert diese Wandlung durch die Kraft der Chormusik. Der 12-jährige Stet (Garrett Wareing) ist ein rebellischer Einzelgänger. Weder seine überforderte, alleinerziehende Mutter, noch seine Lehrer und Mitschüler schaffen es, zu dem Jungen vorzudringen. Nur seine Schulleiterin Ms. Steel (Debra Winger) glaubt an ihn, nachdem sie sein einzigartiges musikalisches Talent entdeckt.
Sie schafft es, Stet auf der renommiertesten Chorschule der USA anzumelden: Dem „National Boychoir“-Internat. Auf seiner neuen Schule erwartet kaum jemand, dass der wilde Einzelgänger zwischen den elitären Jungen in Anzug und Krawatte bestehen wird – am allerwenigsten der anspruchsvolle Chorleiter der Schule, Carvelle (Dustin Hoffman), der sich mit Hingabe und extremer Disziplin darauf konzentriert, nur die Besten zu fördern. Doch Stet hat das absolute Gehör und eine engelsgleiche Stimme – und er ahnt, dass er nur noch diese eine Chance hat, seinem Leben eine Wende zu geben
Wie gesagt: Für diesen Film brauchts eine gehörige Portion Liebe zum Kitsch. Und eine dicke Packung Taschentücher brauchts wohl auch. Aber was gibts in der dunklen Jahreszeit Schöneres als sich rührende Märchen anzuschauen - und sei es nur, um danach "Ach wie rührend" seufzen zu können.
KRITIKEN
welt.de: ... Wetten, dass Sie in diesem Film heulen müssen? Da die Story schwer an ihrem Gefühl trägt, zum anderen aber viel zu leichtgewichtig konstruiert ist, lässt er (Hoffman) ruhevoll die monochromen, in kalten Blaufarben gehaltenen Bilder sprechen. Und Girard vertraut auf die offenbar immerwährende, auch in die Moderne getragene Magie des "Boychoir" (so heißt der Film schlichter im Original): eine Einfachheit, die mit der Musik von Händel, Britten, Tallis und Mendelssohn die Herzen rührt. Wie schimpft Kathy Bates? "Ich will Engel aus himmlischen Höhen herabsteigen sehen, ich will ergriffene Menschen erleben!" Ja, wir sind ergriffen. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
ndr.de: ... Berührende Chorschnulze mit Dustin Hoffman .. . Am Ende schrammen "Die Stimmen des Herzens", so der reichlich schwülstige Untertitel des Films, immer wieder knapp am Kitsch vorbei. Ganz ohne Taschentuch ist die Chorstunde nicht zu überstehen. Aber der herrlich grantigen Kathy Bates und dem jungen Garrett Wareing verzeihen wir den Druck auf die Tränendrüse. Und allein Dustin Hoffman beim Dirigieren zu sehen, ist ein Erlebnis. Eine schöne Chorschnulze. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
filmrezension.de: ... Viel Stimme, wenig Herz ... Man kann behaupten, dass die Stimmen des American Boychoir die
Hauptrolle des Films spielen. Neben Stücken wie das widerhallende
japanische Kinderlied "Hotaru Koi" oder das "Adiemus" sind es vor allem
kirchliche Stücke wie "Pie Jesu Domine" und andere Stücke von Benjamin
Britten, sowie Händels "Messias", die zweifellos meisterhaft und
beeindruckend dargeboten werden. Man darf staunen, dass das "hohe D"
erreicht wird. Aber der Film wirkt um den Chor herum konstruiert. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Der Chor - Stimmen des Herzens" läuft am Sonntag, dem 6.12. um 19.30 Uhr, Montag, dem 7.12. um 20.30 Uhr und Dienstag, dem 08. 12. um 19.30 Uhr im Wendland-Kino in Lüchow.