Sie galten als Terroristinnen, die den Staat ins Chaos stürzen wollten und wurden von den Gerichten gnadenlos verfolgt. Nicht wenige von ihnen sind im Kampf für das Frauenwahlrecht gestorben: Suffragetten, die radikalen Frauenrechtlerinnen am Anfang des vorigen Jahrhunderts.
Als Emmeline Pankhurst 1903 in England den Kampf für das Frauenwahlrecht begann, sah die Welt noch anders aus. Frauen durften nur mit Zustimmung ihrer Ehemänner eine Arbeit aufnehmen, ihre Rolle war auf Haushalt und Familie festgelegt. Auch in Finanzdingen hatten Frauen keine Rechte: ihre Männer verwalteten von ihnen eingebrachtes Vermögen ebenso wie sie die letzte Entscheidungsgewalt in allen Eheangelegenheiten hatten. Erst 1976 wurde in Deutschland eine gesetzlich festgelegte Aufgabenteilung in der Ehe gestrichen.
Die sogenannten „Suffragetten“ waren teilweise gezwungen in den Untergrund zu gehen und ein gefährliches Katz und Maus-Spiel mit dem immer brutaler zugreifenden Staat zu führen. Es waren größtenteils Arbeiterfrauen, die festgestellt hatten, dass friedliche Proteste keinen Erfolg brachten.
In ihrer Radikalisierung riskierten sie alles zu verlieren – ihre Jobs, ihr Heim, ihre Kinder und ihr Leben. Maud (Carey Mulligan) war eine dieser mutigen Frauen. Fesselnd wie ein Thriller erzählt SUFFRAGETTE - Taten statt Worte die spannende und inspirierende Geschichte ihres herzzerreißenden Kampfs um Würde und Selbstbestimmung.
KRITIKEN
faz.net: ... Das größte Selbstopfer ... Geschickt erzählt der Film von den neuen Repressionsinstrumenten, die vor hundert Jahren gegen die Aktivistinnen eingesetzt wurden: Überwachungskameras etwa oder Zwangsernährung bei Hungerstreik. Die Presse diente als willfähriges Denunziationsinstrument, die Politik flüchtete sich in Ausschüsse, statt halbherzig versprochene Reformen anzugehen: Wenn die Männer zusammensitzen, denken sie sich nur unangenehme Dinge für Frauen aus. Plötzlich ist der Kampf der Suffragetten, wie Sarah Gavron ihn uns hier zeigt, ganz modern, geführt über Symbole und im Selbstbewusstsein, für die halbe Menschheit einzutreten. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
zeit.de: ... Wie eine Rede von Joachim Gauck ... Also erzählt Suffragetten von einer mehr oder weniger friedlichen Revolution, in der die Frauen Fenster einwerfen und Briefkästen sprengen, um das Wahlrecht zu erzwingen. Was der Film nicht erzählt, ist, warum es vor allem die bürgerlichen Frauen waren, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts radikalisierten. Was er auch nicht erzählt, ist, dass bereits zwei Jahre, bevor die Handlung des Films einsetzt, Hunderte Frauen von ihren Familien verstoßen wurden und die Polizei mit roher Gewalt auf sie losging. Wie zahlreiche von ihnen an den Folgen der Verletzungen durch die Polizisten starben. Nicht nur deshalb wirkt dieser Film gesäubert. Er höhlt die Geschichte des Feminismus aus, ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
abendzeitung-muenchen.de: ... Wir lassen uns nicht niederknüppeln! ... „Suffragette“ zeigt das (die Radikalisierung) alles bis hin zur Zwangsernährung beim Hungerstreik im Frauengefängnis. Aber alles bleibt seltsam sanft erzählt, als ob die Regisseurin mit angezogener Handbremse erzählen wollte, um nur ja niemanden zu verstören. Aber genau das hätte den Film interessant machen können. Denn nicht allzu vielen dürfte die Radikalität des Frauenrechts-Kampfs vor gut hundert Jahren so bewusst sein. ... hier! gehts zur ganzen Kritik.
"Suffragette - Taten statt Worte" läuft von Freitag, dem 19. Februar bis Dienstag, 23. Februar jeweils um 18.15 Uhr (außer 19.2. + 23.2.) und am 19. 2. sowie am 23.2. um 20.15 Uhr im Wendland-Kino in Lüchow.