Violette Leduc ist bis heute eine vergessene Mitstreiterin von Simone de Beauvoir. Regisseur Martin Provost setzte der Literatin und Feministin mit seinem Film ein Denkmal.
Die Geschichte: Die junge Violette Leduc durchlebt viel Schreckliches in ihrer Kindheit
und Jugend, darunter zwei der größten Katastrophen der
Menschheitsgeschichte. Den Ersten Weltkrieg muss sie als Kind ertragen,
den zweiten Weltkrieg als junge Frau – jeweils hinterlassen die Wirren
der Schlacht tiefe seelische Narben.
Andererseits knüpft Violette in der
Phase des kriegserschütterten Erwachsenwerdens Kontakte, die ihr Leben
positiv prägen. Zunächst lernt sie Maurice Sachs kennen, später Simone de Beauvoir, die sie lange Jahre obessiv verehrt. Ein Buch aus der Feder Beauvoirs inspiriert Violette
dazu, selbst zu schreiben. In der Folge verfasst sie sehr ehrliche und
bewegende Romane, mit denen sie jedoch in der Nachkriegsgesellschaft
massiv aneckt. Die Texte verschwinden in den Schubladen der Zensur und bleiben weitgehend vergessen.
KRITIKEN
zeit.de: ... Simone de Beauvoirs vergessene Mitstreiterin ... Nun ist das Genre des Biopics nicht ganz unproblematisch. Mal neigt es
dazu, alles Zeitgeistige in die Lebensgeschichte zu projizieren, mal
nähert es sich dem Porträtierten allzu empathisch. Es ist der Verdienst
von Emmanuelle Devos, die Violette Leduc spielt, dass Letzteres nicht
der Fall ist: Stets bleibt bei ihrem Spiel eine Distanz zwischen Figur
und Zuschauer, zeigt sich jenes Abseitsstehen, das Leducs großes
Lebensthema war ... zur ganzen Kritik geht es hier!
filmosophie.com: ... Die Lieben und Leiden der Violette Leduc ... Der neue Streifen des Regisseurs Martin Provost ist nicht opulent ausgestattet oder sonderlich ausschweifend geschrieben. Vielmehr konzentriert er sich auf das Wesentliche: eine Frau, die in jeder Hinsicht mit sich zu kämpfen hat und dabei eine Stärke und einen persönlichen Stil entwickelt, der seinesgleichen sucht. Zu einem gewissen Teil ist die inszenatorische Sparsamkeit dem geringen Budget geschuldet, verriet der auf der Französischen Filmwoche anwesende Regisseur. Das tut dem Gesamtergebnis jedoch keinen Abbruch. ... zur ganzen Kritik geht es hier!
"Violette" läuft am Freitag, dem 31.10. und Sonntag, dem 2. 11. jeweils um 20.15 Uhr im Kino Platenlaase.