In seinem neuen Film "Hörst Du, Mutter?" thematisiert Tuna Kaptan die Repressionen gegen eine kurdische Mutter in der Türkei. Gleichzeitig ist es ein berührendes Mutter-Sohn-Drama.
Der Plot: Eine kurdische Frau wird wegen der Unterstützung terroristischer
Aktivitäten (sie hatte ihrem Sohn, einem PKK-Kämpfer, selbstgestrickte Pullover geschickt) zu Hausarrest verurteilt. Durch ihren Garten in einem
türkischen Dorf verläuft ab sofort eine unsichtbare Grenze, die sie
immer wieder überschreitet. Ihr älterer Sohn soll handeln und ist hin-
und hergerissen.
Kapten erzählt in dem Kurzfilm die wahre Geschichte von Nazife Babayit, einer kurdischen Mutter, die zu sechs Jahren Hausarrest mit einer Fußfessel verurteilt wurde. Doch der Filmemacher will kein "Türkei-Bashing" betreiben - auch wenn er die politische Situation in seiner ursprünglichen Heimat als "bedenklich" einstuft. Ihn interessieren vielmehr die Konflikte, die sich aus einer solchen Situation ergeben. Wie verhält man sich, wenn man Jemanden schützen möchte? Wo ist der Unterschied zwischen Schutz und Bevormundung?
Wendland-Shorts-Kenner werden Kaptan kennen: vergangenes Jahr lief sein Kurzfilm "Schildkröten-Panzer " im Wettbewerb um den Goldenen Storch . Auch darin erzählte der Regisseur die höchstpersönliche Geschichte einer Syrerin und ihrer Schildkröte - vor dem Hintergrund strenger bürokratischer Zollregeln.
"Hörst Du, Mutter?" läuft bei den wendland-shorts im Wettbewerb für Fictionals.
Vita
Geboren in München
studierte Tuna Kaptan zuerst Theater-, Medienwissenschaft und Romanistik
in Bayreuth und anschließend Dokumentarfilmregie an der HFF München und
der ENERC Buenos Aires. Er ist Regisseur der Kurzfilme “Bordo Mavi”,
“Mr. Siebzehnrübl”, “Nacht Grenze Morgen”, “Armada Bizerta”, Subsuelo”,
und “Schildkrötenpanzer”.
"Hörst Du, Mutter" gewann dieses Frühjahr schon beim Landshuter Kurzfilmfestival und räumte beim Filmfest Dresden den "Goldenen Reiter" als bester Kurzspielfilm ab.
Mehr Infos: www.wendland-shorts.de