Thema: kino

Tipp: Mr. Turner - Meister des Lichts

Er war der Meister der Explosionen, der Schiffe und wild bewegter Meereswogen: William Turner gehört zu den größten englischen Malern überhaupt. In seinem Film zeichnet Mike Leigh ein komplexes Porträt des widersprüchlichen Künstlers, der zwischen Animalität und Feinfühligkeit hin- und herschwankte. 

Der Maler William Turner führt um das Jahr 1825 ein bewegtes Leben: Mit seinem eigenwilligen Verhalten stößt Turner so manches Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft vor den Kopf. Und auch im Privatleben ist der Umgang mit dem kauzigen Maler überaus schwierig. Er teilt die Wohnung mit seinem Vater und seiner Haushälterin, deren innige Zuneigung er schamlos ausnutzt. Als der Vater schließlich stirbt, gerät Turner in eine tiefe künstlerische und persönliche Krise.  2014 gab es in Cannes die Goldene Palme für Timothy Spall als Bester Schauspieler. 

KRITIKEN

spiegel.de:... Ein grober Klotz mit zartem Strich ...  Eine günstige Fügung wiederum, dass sich mit Regisseur Mike Leigh (Lügen und Geheimnisse / Happy Go Lucky ...) ein ähnlich genuin britischer Künstler des Stoffes angenommen hat. Dass er daraus mit "Mr. Turner - Meister des Lichts" ein beglückend greifbares Bild entworfen hat; nicht bloß ein Porträt Turners, vielmehr ein lebendiges spätromantisches Epochengemälde.  ...  hier! gehts zur ganzen Kritik. 

stuttgarter nachrichten: ... Scharf beobachtet ... Köstlich, wie der große Maler J. M. W. Turner brummt und grunzt und schnaubt – das reicht ihm als Kommunikation. Nur wenn Kundschaft erscheint und Bilder begutachtet, wird er zum ausgesprochen eloquenten Meister in der Kunst der höflichen Floskelei, wie sie in England in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts exzessiv gepflegt wird. ... ­   Unter einer Haube versteckt sich die verhärmte Dienerin mit ihrer Krätze und ihrer Sehnsucht, in ausladender Spitzengewandung ruht die fürsorgliche Mrs. Booth, unter ­Zylindern und Fräcken verschanzen sich die Mitglieder der Akademie der Künste, einer blasierter und missgünstiger als der andere. Und dazwischen dieser Turner, der brummt, grunzt und schnaubt. Köstlich.  ... hier! gehts zur ganzen Kritik. 

Neue Osnabrücker Zeitung: ... Timothy Spall als rüpelhaftes Genie ...Sein Landsmann, die englische Regie-Legende Mike Leigh („Nackt“, „Another Year“) porträtiert den ebenso feinsinnigen wie hart arbeitenden Künstler auch als grunzenden Grobian, mürrischen Misanthropen, schamlosen Liebhaber sowie herzlosen Ehegatten und Vater. In der auch körperlich beeindruckenden Darstellung durch den Schauspieler Timothy Spall (wofür er beim diesjährigen Filmfest in Cannes ausgezeichnet wurde) erscheint Mr. Turner als rüpelhaftes Genie, hinter dessen Glanzleistungen sich eine verletzte, dunkle Seele verbarg.  

"Mr. Turner - Meister des Lichts" läuft im Scala-Kino in Lüneburg täglich um 15.00 Uhr und um 20.15 Uhr. Am Sonntag, den 16.11. um 20.15 Uhr ist dort auch die englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln zu sehen. 

PS: Wer immer noch nicht genug hat von unser Fußball-Super-Weltmeisterschafts-Mannschaft, der kann auch die nächste Woche noch täglich die vom DFB finanzierte Doku schauen. Der Film läuft sowohl im Wendland-Kino in Lüchow, im Filmpalast Salzwedel als auch im Centraltheater Uelzen. 


2014-11-12 ; von Angelika Blank (autor),
in Apothekenstraße 17, 21335 Lüneburg, Deutschland

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Kommentare

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