Im August letzten Jahres brannte im Archäologischen Zentrum Hitzacker der Nachbau eines bronzezeitlichen Langhauses vollständig nieder. Am Montag konnte nun Wissenschaftsminister Lutz Stratmann die ersten Beilhiebe für den Wiederaufbau setzen.
Museumsleiterin Ulrike Braun war hocherfreut, dass nach einer monatelangen Zitterpartie aus der "Katastrophe nun eine wunderbare Chance" geworden ist. Nach dem ersten Schock hatten die Archäologen erkannt, dass sie durch das vollständige Abbrennen des mühselig in langer Handarbeit aufgebauten Langhauses neues Forschungsmaterial für ihre wissenschaftliche Arbeit bekommen haben. "Ausserdem hatten wir schon beim ersten Aufbau Erkenntnisse gewonnen, die wir jetzt beim zweiten Anlauf einsetzen können", so Ulrike Braun.
Auch Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, der es sich nehmen ließ, zum Start der Bauarbeiten die ersten Beilhiebe in die vorbereiteten Stämme zu setzen, freute sich sehr, daß es gelungen war, das wertvolle Langhaus wieder aufzubauen. "Jetzt kann der Wiederaufbau nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen. So liegt auch in dieser Katastrophe eine enorme Chance", so Stratmann in seiner Grußrede. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bronzezeit und ihre Bauformen haben sich seit dem ersten Aufbau in den 90er Jahren sehr erweitert. Jetzt kann das Langhaus nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wieder aufgebaut werden.
{img |size=M |align=right }Dabei muss der Wissenschaftsminister nicht einmal Geld aus seinem Haushalt beisteuern. "Gott sei Dank war das Langhaus versichert und der Versicherer hat uns schon im Winter die Auszahlung der Versicherungssumme zugesagt", freute sich Ulrike Braun. Die Kosten des Wiederaufbaus, rund 200 000 Euro, sind also gesichert.
Bereits im Oktober soll das neue Langhaus eröffnet werden. Doch bis dahin ist noch viel Arbeit zu leisten: Balken sind zu richten, Spezialisten aus Österreich werden das Fachwerkgerüst aufbauen, Lehmwände sind einzuziehen und das Reetdach ist einzudecken ... Das Archäologische Zentrum bleibt natürlich während der gesamten Bauzeit geöffnet, so dass Besucher Tag für Tag und Woche für Woche den Fortgang des Wiederaufbaus mit verfolgen können - wobei die Handwerker auch gerne bereit sind, ihre Arbeit zu erklären.
Ein spannender Sommer also im Archäologischen Zentrum Hitzacker.
Foto: Angelika Blank
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