Eigentlich hätte es schon 2012 betriebsbereit sein sollen: ein sogenanntes "Prüf- und Qualifizierungsgebäude" für schwach und mittelaktiven Abfall. Die BI hofft, dass sich dieses Thema erledigt hat. Die GNS sieht es offenbar anders.
Angesichts des laufenden Abtransports der sogenannten ERAM-Fässer zur endlagergerechten Verpackung in Duisburg stellte nun die
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) die Frage, ob aus der Auslagerung der Fässer folge, dass die GNS in
Gorleben keine weitere Konditionierungsanlage errichten werd. Für die
Gesellschaft für Nuklearservice kam die Antwort von Michael Köbl aus
ihrer Betriebsstätte in Duisburg-Wahnheim, wo die Nuklearfirma mitten in
einem Wohngebiet Atommüll verpackt: "Nein, die bis 2019 vollständig auszulagernden Fässer aus Lagergasse A
sind nicht Bestandteil der Planungen für die neu zu errichtende
Konditionierungseinrichtung," erklärte Köbl.
Wie diese Antwort zu verstehen ist, bleibt vorerst offen. Bereits 2010 hatte die GNS beim Landkreis
einen Bauantrag gestellt, um auf dem Gelände des Zwischenlagers ein sogenanntes
"Prüf-und Qualifizierungsgebäude" zu erstellen. Dort sollten dann
(nach Fertigstellung des Baus im Jahre 2012) die schwach- und
mittelradioaktiven Abfälle für ihren späteren Transport in das Endlager
Schacht Konrad vorbereitet werden. In dem neuen Gebäudekomplex sollte
der jetzt noch im Abfalllager
Gorleben stehende schwach- bis mittelaktive Atommüll geprüft,
getrocknet, und in andere Behälter
umgepackt werden.
Nach Kenntnis von wnet wurde der Bauantrag vom Landkreis schon vor Jahren genehmigt. Mit dem Bau wurde aber noch nicht angefangen. Ob es konkrete Planungen gibt, diesen "Erweiterungsbau" zu realisieren, war zur Stunde weder vom Landkreis noch von der GNS zu erfahren.
Auf dem Gelände des Zwischenlagers befinden sich derzeit die
Pilot-Konditionierungsanlage, die ihren Betrieb nur auf dem Papier
aufgenommen hat, die Castor-Halle mit 113 Behältern und das Fasslager. Die "Konditionierungshalle" wäre ein weiterer Bau.
Weitere Informationen verspricht BI-Sprecher Wolfgang Ehmke für den
kommenden Freitag (11.11.), wo ab 18 Uhr an den Atomanlagen eine kurze Kundgebung
mit anschließendem Laternelaufen, Grillen und Klönschnack stattfinden
wird.