Wer am Dienstag Vormittag nach Lüchow fährt, sollte sich über ein Großaufgebot an Polizei rings um das Rathaus nicht wundern: die Polizeiakademie trainiert dort ihre PressesprecherInnen für den Ernstfall. Übungsszenario: Geiselnahme in Rathaus Lüchow.
Eine Geiselnahme in Lüchow? So sehr unwahrscheinlich ist dieser Fall gar nicht. Mancher kann sich noch daran erinnern, dass beinahe auf den Tag genau vor 17 Jahren ein 33-jähriger Rendsburger am Busbahnhof einen Linienbus gestürmt hatte. Darin saß zwar nur eine Frau, aber diese wurde von dem Täter stundenlang festgehalten, bis die Polizei die Geiselnahme gewaltsam beendete.
Am Dienstag geht es nicht darum, zu trainieren, wie eine Geiselnahme möglichst gewaltfrei beendet werden kann, sondern wie die PolizeisprecherInnen das Ereignis den wartenden JournalistInnen darstellen.
Auch Interviews vor laufender Kamera gehören zum Fortbildungsprogramm der SprecherInnen. Um eine möglichst realistische Situation darzustellen, wird am Dienstag in der Zeit von 09:30 Uhr bis etwa 11:30 Uhr eine Geiselnahme im Rathaus der Samtgemeinde Lüchow simuliert. Weitere Übungen finden am Rolling Stone Museum sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr in Lüchow statt.
Die Polizeiakademie teilt diesen Termin vor allem deswegen im Vorfeld mit, damit die Lüchower Bürger und BürgerInnen wissen, dass es sich bei diesen polizeilichen Einsätzen nicht um reale Fälle handelt, sondern um Simulationen.