Voelkel bucht als erster Firmenkunde Breitbandanbindung

Der Breitbandausbau wird immer konkreter: Als erster Firmenkunde buchte am Donnerstag die Firma Voelkel in Pevestorf zwei Glasfaserleitungen mit jeweils 1 GB Leistung bei dem Betreiber des geplanten Breitbandnetzes der NGN Telecom.

Mit rund 250 Mitarbeitern ist die Firma Voelkel in Pevestorf einer der der größten Arbeitgeber in der Region. Und immer noch wächst das Familienunternehmen. Doch die zur Zeit noch begrenzte Internetleistung behindert weitere Entwicklung. "Moderne Arbeitsplätze können wir mit den existierenden Übertragungsraten nicht anbieten," bedauerte Jakob Voelkel, Geschäftsführer des Unternehmens am Donnerstag bei einem Gespräch. Anlass war die Buchung von zwei Glasfaserleitungen von jeweils 1 GB durch das expandierende Getränkeunternehmen.

Derzeit arbeitet Voelkel mit einer 5-MB-Leitung von der Telekom und einer 60-MB-Leitung von einem regionalen Anbieter. "Das reicht aber weitem nicht aus, um Home-Office-Arbeitsplätze anbieten zu können," so Jurek Voelkel, ebenfalls Geschäftsführer der Firma. So kann Voelkel hochkompetente Fachleute, die zwar gerne für Voelkel arbeiten würden, aber nicht ins Wendland umziehen wollen nicht anheuern, weil es keine zuverlässige Möglichkeit der schnellen Datenübertragung gibt.

Der Safthersteller benötigt zum Vertrieb seiner mehr als 200 Bio-Säfte nicht nur LKW und Bahn sondern immer mehr digitale Wege für Datenmengen. So müssen zum Beispiel Etikettenvorlagen nach Peru oder Neuseeland oder Werbematerialien an internationale Großkunden geschickt werden.

Intern hochmodern vernetzt - doch die Verbindung nach außen hängt

Auch die Produktion der rund 1000 Artikel, die Voelkel Tag für Tag über die Bänder laufen lässt, läuft längst vernetzt. "Wir haben zwar ein hochmodernes Intranet, aber wenn ein Techniker gebraucht wird, muss er über weite Strecken anfahren, um vor Ort in kurzer Zeit das Problem zu erkunden," so Jakob Voelkel. Der Grund: mit den existierenden langsamen Leitungen können die Probleme in der hochkomplexen Maschinenanlage nicht per Ferndiagnose festgestellt werden.

Und nicht zuletzt drückt die Konkurrenz. "Wir können unser Marketing derzeit nicht so aufstellen, wie es der moderne Markt erfordert," so Jakob Voelkel. "Die Kunden erwarten, unsere Produkte hautnah erleben zu können, mit Videos, Interviews und anderen attraktiven Multimedia-Angeboten. Doch ein Video hochzuladen, legt manchmal die gesamte Internetverbindung des Unternehmens lahm." Ganz abgesehen davon, dass in den Pausenzeiten die Arbeitsrechner nicht mehr genutzt werden können - weil die zur Verfügung stehenden Leitungen durch Handynutzung der Mitarbeiter belegt sind.

Hemmnisse auch im Exportbereich

Auch der für Voelkel wichtige Sektor Export wird durch die langsamen Verbindungen gehemmt. "Die langsamen Leitungen halten uns auf. So können wir nachhaltigen Anbau kaum international umsetzen," so Stefan Voelkel, Senior-Chef des Unternehmens. Zum Beispiel kommen biologisch-dynamisch angebaute Ingwerwurzeln aus Vertragsanbau in Peru. Auch hier "fliegen" tagtäglich komplexe Datenmengen über den Ozean, um Anbau, Weiterverarbeitung und Transport zu organisieren.

All diese Probleme sind vorbei, wenn das Glasfasernetz endlich genutzt werden kann. Deshalb wollen Voelkels unbedingt die Chance nutzen wollen, zu den Ersten zu gehören, die "in der ersten Hälfte des nächsten Jahres" (Aussage Detlef Hogan) über einen schnellen Internetzugang verfügen. Die Unterzeichnung eines Antrags auf zwei Glasfaserleitungen von jeweils 1 GB Leistung ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zum Ziel.

Detlef Hogan, Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft Lüchow-Dannenberg, teilte am Rande der Veranstaltung mit, dass der Bund "klar signalisiert" habe, den Landkreis beim Aufbau des Breitbandnetzes zu unterstützen, so dass die Fehlbeträge, die durch die überhöhten Forderungen der Tiefbauunternehmen entstanden sind, gedeckt scheinen. Auch am Zeitplan hat sich seit dem Informationstreffen in Brünkendorf nichts geändert: der erste Spatenstich soll im Oktober gesetzt werden.

Foto | Angelika Blank: Die Buchung von zwei Glasfaserleitungen a jeweils 1 GB löste nicht nur bei den beiden Geschäftsführern des Voelkel-Unternehmens Jurek (ganz rechts) und Jakob Voelkel (3. von rechts) Freude aus, sondern auch bei dem Geschäftsführer der Breitband-Gesellschaft Detlef Hogan (links) und dem Vertreter des Netzbetreibers NGN Telecom, Matthies Thiessen (2. von rechts).





2018-08-16 ; von Angelika Blank (text),
in Pevestorf, 29478 Höhbeck, Deutschland

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