Nur rund 20 km Luftlinie von Dannenberg entfernt tobt der größte Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Inzwischen stehen dort 430 ha Fläche in Flammen, der Brandgeruch war am Sonntag Abend sogar bis Schnackenburg wahrnehmbar. Die hiesigen Feuerwehren sind in Alarmbereitschaft. UPDATE
Am Sonntag war im Wald auf einem Truppenübungsplatz bei Lübtheen ein Brand wieder aufgelodert, der am Freitag eigentlich als gelöscht galt. Durch die große Trockenheit und lebhaften Wind breitete sich die Feuerwand rasant aus. Über 400 ha standen am Montag Mittag in Flammen.
Sonntag Abend hatte der Landrat Katastrophenalarm ausgerufen, da das vom Brand betroffene Gelände - ein ehemaliger Truppenübungsplatz - hochgradig mit alter Munition belastet ist. Immer wieder seien dort Explosionen zu hören, berichten verschiedene Medien. Die Ortschaften Lübtheen, Alt Jabel, Jessenitz und am Montag auch Trebs wurden inzwischen evakuiert. Ebenso wie ein Zeltlager in der Nähe Lübtheens.
Der Großbrand ist nur rund 20 km von Dannenberg entfernt. Es besteht keine direkte Gefahr für den Landkreis, aber die Auswirkungen sind auch hier spürbar. Am Sonntag Abend war ein leichter Brandgeruch bis Schnackenburg wahrnehmbar. Weiter nördlich - in Brandenburg und im nördlichen Sachsen-Anhalt - hatten die Behörden sogar angesichts der starken Rauchentwicklung den Rat gegeben, Fenster geschlossen zu halten. "Solange der Wind direkt von West nach Ost weht, ist das für unsere Region nicht notwendig," so Bauck.
UPDATE (2.7./12:08 Uhr): Inzwischen stehen über 600 ha in Flammen. Korrektur: Lübtheen wurde nicht evakuiert, dafür aber am Montag Abend das Dorf Volzrade. Damit sind jetzt 750 Menschen von Evakuierungen betroffen.
Vorerst bleiben die heimischen Feuerwehren hier
Auch aus Niedersachsen sind Feuerwehrleute zum Einsatz nach Mecklenburg-Vorpommern abgeordnet worden. Wie Kreisbrandmeister Claus Bauck mitteilte, bleiben die Feuerwehren aus Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen aber zunächst Zuhause, da hierzulande ebenfalls höchste Waldbrandgefahr besteht. "Bei Wirl hat es bereits einen kleinen Brand gegeben und wir haben Waldbrandgefahrenstufe 5," so Claus Bauck. "Deswegen sind die heimischen Feuerwehren alle in Alarmbereitschaft, bleiben aber in Absprache mit dem Innenministerium und der Polizei zunächst hier, um vor Ort sofort eingreifen zu können, wenn es ernst wird." Sollte sich die Lage bei Lübtheen allerdings zuspitzen, ist auch eine Hilfe durch die hiesigen Feuerwehren vorgesehen. "Wir sind vorbereitet," betonte der Kreisbrandmeister.
Foto | Peter Burkhardt: Über Ostern war die Situation schon einmal so brenzlig, es herrschte Waldbrandstufe 5. Damals mussten über 100 Feuerwehrleute bei Nemitz einen Brand auf rund 1000 qm Waldfläche löschen.