Silvesterknaller in Briefkästen explodieren zu lassen, gehörte in diesem Jahr vor allem in Gardelegen offenbar zu den Lieblingsbeschäftigungen der nächtlichen Böllerfreunde. In Salzwedel wurde ein junger Mann durch Pyrotechnik schwer verletzt.
Neben den typischen Silvester"vorfällen beschäftigten auch einige skurrile Vorfälle die Polizei zwischen Lüneburg und Salzwedel:
Reppenstedt: In der Silvesternacht brachen ein 20-jähriger Lüneburger und ein 17-jähriger Reppenstedter in Reppenstedt in ein leerstehendes Haus ein und schlugen mit einer Axt Trockenbauwände ein. Beide Täter wurden von der Polizei gestellt. Der Sinn der Aktion blieb vorerst im Dunkeln - bei einem der beiden Einbrecher wurden allerdings Drogen gefunden.
Deutsch Evern: Weil sie meinten, beim jeweils anderen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt zu haben, gerieten auf der Lüneburger Umgehungsstraße ein 62-jähriger und ein 41-jähriger Autofahrer aneinander. Sie bremsten sich gegenseitig aus, fuhren beide von der Umgehungsstraße ab, um dann in Deutsch Evern anzuhalten und endgültig in Streit zu geraten - bis die Polizei dem Gezänk ein Ende machte. Nun warten auf beide Strafverfahren.
Gartow: Heftig zugeschlagen hatte der Alkohol bei einem 23-jährigen, der mitten in der Silvesternacht zwischen Gartow und Trebel nur mit einer Turnhose bekleidet auf der Bundesstraße lag. Als ihn Autofahrer ansprachen, flüchtete er mit den Worten "Wenn mich die Polizei schnappt muss ich 25 Jahre in den Knast" in den Wald. Da aufgrund der Hilflosigkeit eine Selbstgefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden Polizei-Hundeführer herbei gerufen, die den jungen Mann bald aufspürten. Da die Polizei behandlungsbedürftige Verletzungen bei dem Mann feststellte, wurde er ins Krankenhaus nach Salzwedel gebracht. Wie sich herausstellte, wurde der "Flüchtige" nicht polizeilich gesucht.
Silvestertypische Vorfälle
Scharnebeck: Ob es Silvesterraketen waren, die in der Silvesternacht einen im Carport parkenden PKW und einen angrenzenden Schuppen in Brand setzten, teilte die Polizei nicht mit. Bei dem Brand entstand ein Sachschaden von rund 30 000 Euro.
Lüneburg: in der Neujahrsnacht randalierte ein Bewohner in einer Herberge für Obdachlose. Er warf mit Stühlen um sich und löste den Brandmeldealarm aus. Er war deutlich alkoholisiert und ließ sich auch durch die Polizei nicht beruhigen. Er wurde zur Polizeidienststelle gebracht, wo er seinen Rausch ausschlafen und sich etwas beruhigen
kann.
Neu Neetze: Dort ergriff eine Ziege und einen Ziegenbock die Freiheitslust. Gemeinsam rissen sie aus ihrem Gehege aus und gingen spazieren. Die Ziege wurde am frühen Morgen von der Polizei eingesammelt und mit einem Streifenwagen zur Dienststelle nach Lüneburg gebracht. Ihr Partner war in der Zwischenzeit ebenfalls wieder eingefangen worden, so dass beide bald wieder in ihrem Zuhause zusammen fanden.
In Lüneburg waren es mehrere Briefkästen ,Zigarettenautomaten sowie Müll- und Altpapiercontainer, die durch Feuerwerkskörper - absichtlich oder versehentlich dort gelandet - explodierten bzw. in Brand gerieten. In der Marcus-Heinemann-Straße brannte es in einem Kellerschacht, so dass der Rauch in ein darüber liegendes Restaurant zog.
Ein Lagerfeuer im Hinterhof eines Hauses am Blümchensaal (Lüneburg) störte einen 31-jährigen derart, dass er zunächst mit Silvesterfeuerraketen in Richtung des Feuers schoss, um dann wenig später mit einer Schreckschusspistole nachzulegen. Wie die herbeigerufene Polizei später feststellte, hatte der Mann keinen Berechtigungsschein für die Waffe, die daruafhin beschlagnahmt wurde. Auf den Täter wartet ein Strafverfahren.
Viel Glück hatte ein 21-jähriger aus Deutsch Evern. Er zündete mit Freunden mehrere Knallkörper auf einem Tankstellengelände in der Straße Vor dem Neuen Tore. Der junge Mann hat sich über die Gefahren keine Gedanken gemacht.
In Gardelegen verletzte sich ein 23-jähriger beim Abfeuern von Pyrotechnik so schwer an den Händen, dass er von der Klinik in Gardelegen in die Uniklinik nach Magdeburg verlegt werden musste.
Natürlich kam es auch wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen: in
Lüneburg wurde ein 68-jähriger gegen ein Geländer geschubst und leicht
am Rücken verletzt. Ein 42-jähriger schlug einem 47-jährigen mit der
Faust ins Gesicht, woraufhin der Ältere seinen Kontrahenten mit dem Tode
bedrohte. Ein 52-jähriger schubste einen 16-Jährigen, weil er
sich über das unsachgemäße Abbrennen von Feuerwerkskörpern durch den
Jugendlichen ärgerte. Der Jugendliche stürzte, woraufhin der 52-jährige
absichtlich auf den Ellenbogen des Jugendlichen trat. Dieser brach sich
hierdurch den Arm.