Bereits vergangenes Jahr brachte die Freie Bühne Wendland Tolstois Briefwechsele mit seiner Frau Sonja auf die Bühne. Am Samstag gibt es die Gelegenheit, "Ist das die Liebe ..." noch einmal in der Freien Schule Hitzacker zu erleben.
Kerstin Wittstamm und Caspar Harlan haben sich mit "Ist das die Liebe ... oder nur das Verlangen nach Liebe? einen Stoff vorgenommen wie er komplexer kaum sein kann. Zwei Menschen schreiben sich ein Leben lang herzzerreißende Liebesbriefe und streiten sich bis aufs Äußerste. Er ist ein Wegbereiter der russischen Revolution, sie verlegt seine Bücher und zieht die dreizehn Kinder groß.
Die Rede ist von Sonja und Lew Tolstoi, die mit ihren Briefen und Tagebüchern ein sehr lebendiges und dazu literarisch hochkarätiges Zeugnis ihrer Liebe hinterlassen haben. Viel mehr als eine Lesung! Es ist eine geballte Zeitreise durch das Russland der Zarenzeit bis hin zur Russischen Revolution und durch 48 Jahre einer Ehe, die nicht zerbrechen kann und zur Hölle wird.
Die
Entwicklung, die die Beziehung der beiden durchläuft, von der
heftigen Verliebtheit bis hin zur absoluten Verständnislosigkeit auf
beiden Seiten, ist dramatisch. Sie sezieren einander, streiten sich bis aufs Blut - und schrieben sich doch immer wieder die schönsten
Liebesbriefe.
Das Stück beruht auf einer Zusammenfassung durch die Übersetzerin Andrea Clemen. Behutsam hatte sie Teile des Original-Briefwechsels ausgewählt, die Briefe gegenüber gestellt und so einen tiefen Einblick in die dramatischen emotionalen Verwicklungen des Ehepaars ermöglicht.
Kerstin Wittstamm und Caspar Harlan inszenieren den Briefwechsel als Kammerspiel im dunklen Raum.
Wann? Samstag, 18. Juni, 20.00 Uhr
Wo? Freie Schule, Hagener Weg, Hitzacker
Foto / Freie Bühne Wendland / Marion Kollenrott