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Kriminalstatistik: "Ein relativ unauffälliges Jahr"

Am Donnerstag wurde im Polizeikommissariat die Kriminalstatistik für das Jahr 2014 vorgestellt. Fazit: Die Kriminalitätsrate bleibt beinahe auf dem gleichen niedrigen Niveau wie 2013. Die Aufklärungsquote hat sich zudem letztes Jahr deutlich erhöht. 

Mit 2348 Straftaten blieb es in Lüchow-Dannenberg im Jahre 2014 beinahe ebenso ruhig wie in 2013 (2325 Straftaten). Ein kleines Plus von 0,99 % müssen Landkreis und Polizei allerdings feststellen. Mit 852 Fällen nahmen die Diebstähle den größten Teil ein, gefolgt von 412 sogenannten "Rohheitsdelikten", die unter anderem Körperverletzungen aller Schwere sowie Nötigungen enthalten. 

Einfache Diebstähle gab es im vergangenen jahr 448 mal (2013 - 487), schwere Diebstähle 404 mal (2013 - 334). Ein schwerer Diebstahl ist es zum Beispiel, wenn etwas aus einem gesicherten Behältnis (oder Raum) oder gewerbsmäßig gestohlen wird.

Fahrzeugdiebstähle ist 2014 noch einmal auf 10 Fälle zurückgegangen, wohingegen Fahrraddiebstähle deutlich zunahmen (80 Fälle 2013 / 97 Fälle 2014). Wohnungsdiebstähle sind von 60 auf 85 Fälle gestiegen.

Aber auch von schwereren Straftaten blieb der Landkreis vergangenes Jahr nicht verschont. Zum Einen erschütterte der Mord eines 71jährigen an seiner Ehefrau im Februar die Region. Des weiteren hatte eine 41jährige Jemanden beauftragt, einen ebenfalls 41jährigen Mann zu töten.

Von den drei fahrlässigen Tötungen fanden zwei bereits in 2013 statt - die Ermittlungen wurden aber erst im Jahre 2014 von der Staatsanwaltschaft eingestellt, da kein schuldhaftes Verhalten festgestellt werden konnte. 

Früher alltäglich: Kneipenschlägerei - heute als Körperverletzung oft angezeigt

Während Raub im vergangenen Jahr zurückgegangen ist, erhöhte sich die Zahl der Körperverletzungen von 245 auf 302. Meistens waren es Schlägereien, die dann bei der Polizei angezeigt wurden. Im Laufe der Jahre haben sich übrigens die statistisch erfassten Körperverletzungen von 122 im Jahre 1993 auf 302 im Jahre 2014 erhöht. Thomas Meyn, Leiter des Polizeikommissariats in Lüchow, führt diese Verbreitung allerdings darauf zurück, dass in den letzten Jahren Körperverletzungen verstärkt angezeigt wurden - die tatsächliche Anzahl habe sich vermutlich nicht erhöht, ist seine Einschätzung.

Erhöht haben sich auch Betrügereien - sie sind von 212 im Jahre 2013 auf 291 im Jahre 2014 gestiegen. Hierbei handelt es sich häufig um Internetbetrug bzw. Einkäufe, die dann nicht bezahlt wurden. 

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 3647 Menschen Opfer von Straftaten - davon waren die meisten Erwachsene. Aber auch 569 Minderjährige mussten Übergriffe von Ganoven aushalten.

Die Aufklärungsrate der Polizei in Lüchow-Dannenberg hat sich vergangenes Jahr wieder erhöht. Lag sie 2013 noch bei 57,20 % stieg sie 2014 auf 61,67 %. Zum Vergleich: In Lüneburg lag die Aufklärungquote lediglich bei 55,86 %, in Uelzen bei 60,56 %. 

Was übrigens völlig aus der Kriminalitätsstatistik verschwunden ist: Anzeigen wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigungen oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Straftaten, die die Polizei vor allem im Zusammenhang mit Castortransporten zu bearbeiten hatte.

Bild / Joos van Craesbeek "Schlägerei in einer Kneipe" (1630 - 1654: Kneipenschlägereien gehörten zu früheren Zeiten beinahe zum Freizeitvergnügen - heute landen die Raufereien oft als "Körperverletzung" vor Gericht.




2015-04-02 ; von Angelika Blank (autor),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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