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Mi doch schietegol! - „Muul op!“ mit neuer CD

Sie haben sich Zeit gelassen mit ihrer zweiten CD. Aber nun ist es soweit: Kurt Herzog und Folli Jahnke bringen als "MUUL OP" 14 neue, eigene Lieder auf Platt raus, rechtzeitig zu Weihnachten.

Die Paarung "MUUL OP"   ist eine ganz besondere: Ein ehemaliger Rockstar - Folli Jahnke, Ex-Keyboarder von Madsen, trifft auf Kurt Herzog, singender Kreistags-Politiker und ehemaliges Mitglied des Niedersächsischen Landtages für die LINKE.  

"Mi doch schietegoal" heißt das Werk vielsagend. Das ist dann gleich der erste Titel, den sie auch gemeinsam geschrieben haben. Entstanden während ihrer Montagsprobe bei einer guten Flasche Kellerbier. „Folli daddelte wieder mal auf seiner Gitarre vor sich hin und ich sagte: „Du, das ist super, worauf er in seiner typischen schnodderigen Art antwortend sang : Mi doch schietegoal….Und schon stand der Refrain,“ erinnert sich Kurt Herzog.

Eine Woche später gab´s den Text, in dem sich die beiden Querköppe von Nachbarmeckereien, Bekleidungsregeln und Smartphone-Manie völlig unbeeindruckt zeigen.  Irgendwie passend dazu endet die CD mit dem Lied „Fofftein“, einer lässigen Aufforderung, öfter mal Pausen einzulegen im überfrachteten Leben, um dem Sensenmann ein Schnippchen zu schlagen. Entschleunigen wie man heute sagt.

Dazwischen singen und spielen sie sich sehr abwechslungsreich durch depressive Abgründe, Alltag, Liebeswahn und politischen Mumpitz. Da retten die „Beutower Tuppertanten“ mal schnell die Welt, bzw. lösen Alltagsprobleme als SSE – Schnelle soziale Eingreiftruppe – unbürokratisch und wenn´s geht unblutig. „Immer mit Bezug zum Wendland, basteln mit Phantasie, nicht so bierernst, mit sich selbst auf der Schippe“, grient Folli.

Aber sie können auch anders, geradezu scharfzüngig kommt das Lied „Nix mehr auf Pump“ daher. Und in „Wienach in Dütschland“ lassen sie dann sülzige deutsche Weihnachtsrituale recht ruppig auf die rauhe Realität prallen.

Das umfangreiche Begleitheft ermöglicht auch Nicht-Plattlern alles mit- und nachzulesen, inklusive Übersetzung, Hintergründen und Bildern. Da steckt Mühe drin, eine Herzensangelegenheit eben.

Erstaunlich vielseitig kommt die Musik aus der Anlage: „Bei 3 Liedern helfen uns Gäste: Irmela Baumert mit ihrer Geige und Muckel Rathje mit seiner unnachahmlichen Bluesgitarre. Aber hauptsächlich liegt das an Folli, unserem Multitalent“ anerkennt Kurt die vielen Instrumenten-Fähigkeiten des Ex-Madsen-Musikprofis. Und auch eine alte Freundschaft gibt es noch. Sebastian Madsen hat das Endmastern übernommen. „Da sitzt dann zum Schluss alles.

Aber ohne Christian Lammers hätten wir das nicht hingekriegt. Wie der in unzähligen Stunden und Nachtschichten Böcke ausgebügelt, Stimmen dazu gesungen und letztlich Mischungen kreiert hat...“.

Das merkt man beim Hören an einer überraschenden Nummer ganz besonders: „Platt mutt dat mutt“. Ein Dada-Stück, das mit unterlegtem Beat an Indianer-Tänze erinnert. „Da haben wir uns mal was getraut und ein Video dazu drängt sich geradezu auf.“ So wie viele andere Ideen auch noch. Man darf gespannt sein.

MUUL OP tritt im Dezember mehrfach auf, um seine CD „Mi doch schietegoal“ vorzustellen.

Von da ab gibt es dann die CD zu kaufen, wieder u.a. in den hiesigen Buch – und Naturkostläden.  




2016-12-13 ; von Björn Vogt (autor),

musik  

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