Gleich zwei Schwimmerinnen kamen am Sonntag bei dem Versuch, die Elbe zu durchschwimmen, in akute Not. Dank der zufällig vorbeikommenden Polizeireiterinnen konnten sie schnell gerettet werden.
Einen Hilfseinsatz der besonderen Art koordinierten Reiterinnen der Polizeireiterstaffel aus Hannover, die auf Streife im Biosphärenreservat Elbtalaue waren, am Sonntag Nachmittag. Die Polizeireiterinnen hatten gegen 14:30 Uhr im Bereich Alt Garge zwei Schwimmerinnen in Notlage in der Elbmitte bemerkt und sofort weitere Maßnahmen für einen Rettungseinsatz über die
Feuerwehr eingeleitet.
Eine 48-Jährige Urlauberin hatte trotz Warnungen versucht, die Elbe in Richtung Osten zu durchschwimmen. In der Strommitte geriet sie in Not, so dass eine 26-jährige Frau aus Bleckede ebenfalls ins Wasser sprang, um der Schwimmerin zur Hilfe zu kommen. Auch die junge Frau aus Bleckede geriet in Not und schrie um Hilfe, so dass die Reiterinnen im Rahmen der Streife auf die Frauen aufmerksam wurden.
Noch vor Eintreffen von alarmierten Hilfskräften gelang es den beiden niedersächsischen Polizeireiterinnen einen Bootsführer, der am Ostufer (Amt Neuhaus) mit seinem Schlauchboot mit Außenborder unterwegs war, auf die Notsituation aufmerksam zu machen. Der 68-Jährige fuhr in die Mitte des Stroms und zog die 48-Jährige aus dem Wasser. Die 26-Jährige hängte sich parallel von außen an das Boot und konnte so an das sicherer Ufer gebracht werden. Eine Rettungswagenbesatzung versorgte die entkräfteten Schwimmerinnen, die keine weiteren Verletzungen erlitten. Die alarmierten Rettungskräfte u.a. der örtlichen Feuerwehren mussten nicht mehr eingreifen.
Unterschätzt die Elbe nicht!
Selbst Fischer, die seit Jahrzehnten am und mit dem Fluss leben, warnen davor, den Fluss durchschwimmen zu wollen. Gerade das Niedrigwasser in der Elbe verführt immer wieder Badende, ans andere Ufer schwimmen zu wollen. Diese Fehleinschätzung hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu Notfällen und sogar Todesfällen geführt. Starke Strömung, Strudel und Kaltzonen sind auch bei Flachwasser vorhanden. Nicht zu unterschätzen auch der lange Bremsweg von Frachtschiffen. Da kann ein 200 m langer Schubverband schon mal 3 Kilomater brauchen, bis er zum Stillstand gekommen ist. Und Ausweichen ist in dem schmalen Fahrwasser der Elbe schon mal gar nicht möglich.
Foto / Angelika Blank: Die Ruhe das im Abendlicht dahin ziehenden Flusses täuscht darüber hinweg, dass im Fahrwasser viele Gefahren lauern.