Beliebt wie eh und je war der Weihnachtsmarkt in Gartow. Am Samstag strömten zahlreiche Menschen auf den Vorhof des Schlosses, um sich an den Produkten zahlreicher AusstellerInnen zu erfreuen und die außergewöhnliche Atmosphäre zu genießen.
Nachdem die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) die Organisation des traditionellen Weihnachtsmarktes aufgegeben hatte, war es das zweite Jahr, in dem der Verein „Bildungs- und Freizeitzentrum Gartow e. V.“ in Partnerschaft mit dem „G.U.T. Elbtalaue Gartow e.V.“ sowie der Ortskirchengemeinde Gartow veranstaltete.
Der Veranstalterwechsel hat der Beliebtheit des Marktes keinen Abbruch getan: Mehrere Tausend Besucher erfreuten sich an einer Vielzahl von handgefertigten Produkten, Geschenkideen und kulinarischen Köstlichkeiten. Und auch der Glühweinstand war wie gewohnt umlagert.
Der Markt ist bewusst nicht kommerziell ausgerichtet - was sich nicht nur in der Abwesenheit von gewerblichen Ständen mit Handelswaren zeigte. Wie gewohnt hatten verschiedene gemeinnützige Vereine und Initiativen
neben Informationen über ihre Arbeit selbst gebastelte Produkte
mitgebracht. Mit dabei unter anderem: Frauenhaus Lüchow, Elbauenschule,
Kindergarten oder die Jugendfeuerwehr Gartow.
Manch Schönes und Originelles war bei den 70 Ausstellern zu sehen. Wie zum Beispiel fein gedrechselte Dosen, in denen das Nadelspiel inklusive Strickwerk verstaut werden kann. Aber auch neue und gebrauchte Norwegerpullover und -jacken fanden viele Interessenten ebenso wie frisch gebackene Waffeln und geräucherter Fisch.
Auftritte der Posaunenchöre Gartow und Trebel ergänzten den Markt mit musikalischen harmonischen
Klängen ebenso wie Chor Clangvarben, der in der Kirche ein kleines Konzert gab.
Klopstock-Stele vorgestellt
Die gräfliche Familie nutzte die Gelegenheit, um die neu aufgestellte Stele bekanntzumachen, die an das Wirken des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock in Gartow erinnern soll. Der Poet war mit der damaligen Gräflichen Familie eng befreundet und schrieb 1764 in Gartow das Gedicht "Die frühen Gräber". Die erste Zeile "Willkommen, o silberner Mond" ziert denn auch die Stele. Gestaltet hatte die Erinnerungstafel der Gartower Fotograf Hans Schlimbach.
Der Publizist Axel Kahrs, der sich intensiv mit Klopstocks Wirken beschäftigt hatte, brachte zum Weihnachtsmarkt mehrere Exemplare der 2. Auflage seines Buches "Klopstock? – Natürlich" mit - sie waren schnell ausverkauft. Sein Essay findet bundesweit so viel Aufmerksamkeit, dass der Autor bereits für 18 Lesungen in ganz Deutschland angefragt wurde - obwohl das Buch erst Mitte des Jahres erschienen ist.
"Klopstock? – Natürlich" ist für 20,- Euro beim Köhring-Verlag erhältlich, aber auch bei verschiedenen Händlern wie zum Beispiel Amazon.
Fotos | Angelika Blank