2023 gab es natürlich noch viel mehr Ereignisse, die erwähnenswert wären. Hier kommt ein Jahresrückblick aus wnet-Sicht.
Trotz der internationalen und nationalen Widrigkeiten ging das Leben in Lüchow-Dannenberg (fast) ungestört weiter. Sorgen und Verunsicherung waren aber auch hierzulande zu spüren. Hier eine Übersicht der regionalen Ereignisse.
Das Unternehmen 50hertz stellt mögliche Trassen für eine Gleichstromleitung von Nord nach Süd - den suedostlink+ - vor. Eine der Varianten wird vermutlich durch Lüchow-Dannenberg führen.
Der Grundwasserspiegel sinkt. Der Kreislandwirt sieht die Landwirte nicht nur aus ökologischem Interesse in der Verantwortung für wassersparende Feldbewirtschaftung – 28.2. / 8.7. https://wendland-net.de/post/grundwasser-39980
Schon im Mai wird die Trockenheit so massiv, dass am Höhbeck appelliert wird, den Wasserbrauch einzuschränken. Im Juni wird vom Landkreis angeordnet, dass die Wasserentnahme für Bewässerungszwecke im Außenbereich nur noch zwischen 19 Uhr und 10 Uhr erlaubt ist.
Der Aufbau von Windkraftanlagen im Wald wird weiter diskutiert. Ein Vertreter der Landesforsten schreibt in seiner Stellungnahme, dass ihm im Landkreis keine Waldfläche bekannt sei, auf der der ökologische Schaden geringer sei als in diesem Bereich.
Im März hatte die Parole "offenes Kreishaus" ihr Ende. Die Türen zu den Fluren mit den Geschäftszimmern sind verschlossen. BesucherInnen müssen sich anmelden, werden abgeholt und zur(zum) jeweiligen SachbearbeiterIn begleitet.
Die kreative Werbekampagne der Kreisfeuerwehr ist so erfolgreich, dass über sie in den Tagesthemen berichtet wird.
Das Vorhaben, die sogenannte "Reststrecke" der Elbe zwischen Dömitz und Hitzacker zu vertiefen, wird weiter verfolgt. In einer Vorstudie wird für möglich gehalten, dass ein Ausgleich zwischen Hochwasserschutz, Schiffbarkeit und Naturschutz technisch grundsätzlich realisierbar sei. Eine Herausforderung für die Planung seien aber die "eigendynamischen Entwicklungprozesse."
Die Sanierung des historischen Zehntspeichers in Gartow ist abgeschlossen - er soll zu einem Ort für Kultur und Begegnung werden. Mit der spannenden Ausstellung "Walking on water" wird der Ausstellungsraum eröffnet.
Eine Gruppe ukrainischer Landwirte besucht das Wendland, um hier Know How über über ökologische Anbaumethoden sowie neue Technologien zu bekommen und die
Vorbereitung konkreter Kooperationsprojekte fortzusetzen - eine Vorbereitung für die Zukunft sagen sie.
Der umstrittene Neurobiologe Gerald Hüther hält in Schreyahn vor über 400 ZuhörerInnen einen Vortrag über seinen Begriff von "Würde" und seine Vorstellungen, was Menschen stark macht.
Das Handweben wird von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt. Beim Verein weben+ in Kukate freut mensch sich.
Die Sanierung der Dömitzer Eisenbahnbrücke ist abgeschlossen. Nach dreijähriger Bauzeit wurde der Skywalk auf der
ehemaligen Dömitzer Eisenbahnbrücke für die Öffentlichkeit geöffnet.
Die Künstlerinnengruppe KX07 verwandelt mit dem Projekt "Wilde Ordnung" den Barock-Garten in Künsche in einen künstlerischen Expeditionsraum.
In Zernien gehen die Planungen für einen Pflegehof weiter. Demenzkranke sollen dort einen Platz finden, in dem sie möglichst selbstbestimmt - und trotzdem versorgt - leben können.
Verbesserungskonzepte für eine besseren öffentlichen Nahverkehr werden weiter entwickelt. Ein sogenannter "Wendlandtarif" wird eingeführt. Nun kann mensch den Bus auf einer Kurzstrecke für 1,- Euro nutzen, ein Tagesticket für den gesamten Landkreis kostet 5,- Euro. Und: Dömitz, Dahlenburg und Salzwedel werden in das Wendlandtarifsystem einbezogen.
Das Land legt fest, dass Lüchow-Dannenberg rund 3 % seiner Fläche als Vorrangfläche für Windkraftanlagen festlegen soll. Fachleute sagen: Das geht nur unter Einbeziehung des Waldes.
Nachdem die Verhandlungen über einen - umstrittenen - Ankauf des Kasernengeländes in Neu Tramm gescheitert sind, schließt der Landkreis einen Mietvertrag mit dem Besitzer ab. Ab Januar 2024 soll das Gelände als Geflüchtetenunterkunft dienen.
Auch im neuesten Anlauf nahm die Kultusministerkonferenz die Rundlingsdörfer erneut nicht in die Vorschlagsliste auf, die an das UNESCO-Kommitee in Paris weitergeleitet wird. Die Chancen, dass die Rundlingsdörfer jemals als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt werden, sinkt damit weiter.
... Bereits im Jahre 2020 protestierten Bauern mit ihren schweren Treckern. Der Karikaturist Wolf-Rüdiger Marunde kommentierte damals das Geschehen.
Nachdem im Bundeshaushalt für 2024 festgelegt wurde, dass Subventionen für Agrardiesel gestrichen werden sollen, protestierten zahlreiche Landwirte mit Treckerblockaden, die sich durch den ganzen Landkreis zogen. Auch das Privathaus der Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte wurde kurzzeitig "belagert".
Im Mai sorgte der Überschallknall von zwei Kampfjets für Unruhe. Wie sich herausstellte, waren die Jets aufgestiegen, weil ein
Passagierflugzeug auf dem Weg nach Amsterdam keine Funksignale mehr
ergab. Auf dem Weg dorthin durchbrachen die Jets die Schallmauer.
BLAULICHT
Tragisch - und doch um die Hälfte weniger als im Vorjahr: mindestens sieben Menschen starben im Landkreis bei Verkehrsunfällen. Der spaktakulärste Unfall war der Zusammenstoß eines PKWs mit einem Regionalzug.
Auf dem Campingplatz in Hitzacker drehte ein Mann derart durch, dass er sich nach längeren Diskussionen mit Polizeibeamten so schwer selbst verletzte, dass er in der Dannenberger Klinik starb.
In Lüchow kam es zu einem Überfall, wie mensch ihn sonst nur in Großstädten oder im Krimi erwartet. Mehrere Männer stürmten eine Gaststätte in Lüchow und schlugen einen Mann zusammen. Einige Tage später kam es erneut zu einer gefährlichen Körperverletzung in der gleichen Gaststätte.
Eine seltsame Doppelung an Ereignissen ereignete sich Grippel. Bei der Aufnahme eines Unfalls, bei dem 25 Tonnen Äpfel den Deich heruntergerollt waren, bemerkten Polizisten, dass im Ort das Wohnhaus eines Gehöfts brannte. Auch die schnell herbeigerufene Feuerwehr konnte das Gebäude nicht retten.
In Pannecke brannte es ebenalls auf einem landwirtschaftlichen Hof. Dort wurde eine Maschinenhalle mit Schuppen vollständig zerstört. Es entstand ein Sachschaden von rund einer Million Euro.
Foto | Angelika Blank: Die Eröffnung des Skywalks auf der Dömitzer Eisenbahnbrücke brachte die Möglichkeit, das 150 Jahre alte Industriedenkmal hautnah zu erleben.